Mitorganisation einer internationalen Winterschool an der Stanford University
Im Rahmen des gleichnamigen Elisabeth-List-Fellowship Projektes veranstaltete das Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft vom 19. bis zum 21. November 2024 an der Stanford University einen internationalen Workshop für fortgeschrittene Studierende mit dem Titel „Sexualit*ies and Gender(s) in the Early Writings of Judaism, Christianity, and Islam“.
Beteiligt waren die Senior Fellows des Projekts, namentlich Mira Sievers (Islamische Theologie, Universität Hamburg), Annette Weissenrieder (Neues Testament, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Charlotte Fonrobert (Taube Center for Jewish Studies, Stanford University) und Katharina Pyschny (Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Universität Graz).
Der spezielle Fokus dieses intensiven Text-Workshops lag auf folgenden Themen: Ehe, Reinheit und Menstruation sowie gleichgeschlechtliche Beziehungen. Auf der Grundlage von ausgewählten Texten der jeweiligen religiösen und konfessionellen Traditionen wurden die darin repräsentierten Wahrnehmungen von Körper, Sexualität und Geschlecht in den drei abrahamitischen Religionen historisch-kritisch reflektiert und in Beziehung zueinander gesetzt.
Aus Graz nahmen Mag. theol. Natalie Klimenko sowie zwei studentische Mitarbeiter, Julian Jobstraibitzer und Matej Papic, teil. Ihre Teilnahme konnte über Drittmittel des AT-Instituts und eine großzügige Förderung der Diözese Graz-Seckau realisiert werden, wofür hier ausdrücklich gedankt sei.
Teilnahme am Annual Meeting der Society of Biblical Literature (SBL)
Nach dem Workshop an der Stanford University ging es für Univ.-Prof. Dr. Katharina Pyschny und Mag. theol. Natalie Klimenko weiter nach San Diego zur Jahrestagung der Society of Biblical Literature (SBL). Während dies für die Promotionsstudentin die allererste Teilnahme an der weltweit größten bibelwissenschaftlichen Konferenz darstellte, war Professorin Pyschny in diesem Jahr an zwei international hochkarätig besetzen Panels beteiligt.
Im ersten Panel zum Buch Deuteronomium konnte sie am Beispiel der Semantik des hebräischen Begriffs maqom („Ort“) ihre Forschung zum deuteronomischen Zentralisationsprogramm präsentieren. Das zweite Panel, an dem Forscherinnen und Forscher aus Australien, Großbritannien und den USA beteiligt waren, hatte einen hochschuldidaktischen Fokus. Hier hat Professorin Pyschny auf der Grundlage ihrer Lehrerfahrung an der Universität Graz Reflexionen geboten, wie die Erzählung vom Goldenen Kalb (Ex 32) im Kontext der Frage nach Entstehung und Bedeutung des Bilderverbots zielorientiert in die universitäre Lehre eingebunden werden kann.