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2019

Die Rolle des Geschlechts in den drei monotheistischen Religionen

im Rahmen der Dialoginitiative Religiöse Diskurse in westlichen Demokratien – Initiative christlich-jüdische Studienwoche im Gespräch mit dem Islam vom 22.-25.7.2019

Dem religiös wie gesellschaftspolitisch hoch brisantem Thema der Rolle des Geschlechts in den drei monotheistischen Religionen widmete sich von 22. bis 25. Juli 2019 die interreligiöse Dialogplattform Religiöse Diskurse in westlichen Demokratien – Initiative christlich-jüdische Studienwoche im Gespräch mit dem Islam in Schloss Seggau bei Leibnitz. Diese Dialoginitiative wurde 2017 in Anknüpfung an die Österreichische Christlich-jüdische Bibelwoche von Graz-Mariatrost, die 2007 ersatzlos eingestellt wurde, wieder ins Leben gerufen und führt die Vorgängerinitiative aktualisiert und erweitert um den Dialog mit dem Islam, ohne den ein interreligiöses Gespräch im 21. Jahrhundert nicht mehr zu führen ist, fort.
Die von einem interreligiösen und interkonfessionellen Leitungsteam getragene Initiative hat sich klar zum Ziel gesetzt, die Rolle der Religionen in europäischen Demokratien zu thematisieren und wissenschaftsbasiert zu reflektieren. Die verbindliche gemeinsame Grundlage eines Dialogs zwischen Judentum und Christentum bildet die Hebräische Bibel, die auch im Koran rezipiert wird. Ausgehend von Geschlechterkonzeptionen der Hebräischen Bibel erhellten Vorträge und Arbeitsgruppen von mehr als 20 renommierten Expertinnen und Experten aus den drei abrahamitischen Religionen jüdische, christliche und muslimische Geschlechterkonzeptionen und deren vielfältige Rezeptionen und darauf basierenden Traditionen. Darüber hinaus wurde die Relevanz des Themas auch im säkularen Kontext thematisiert, etwa im Hinblick auf die Genderdimension der Menschenrechte.
Einblicke in historische und aktuelle Diskurse zu Geschlechterrollen, Homosexualität und LGBTQ* in den drei monotheistischen Religionen führten einerseits den erschreckenden Umgang mit Menschen vor Augen, die nicht einer oftmals propagierten zweigeschlechtlichen Heteronormativität und Heterosexualität entsprachen und entsprechen, und gaben andererseits durch positive Veränderungen in manchen religiösen Traditionen Hoffnung auf eine Zunahme der Gleichberechtigung der Geschlechter – auch im religiösen Kontext, so etwa im Bereich der Evangelischen Kirchen. Dass auch die muslimische Tradition viele, oftmals vernachlässigte Potentiale in diesem Bereich bereithält, veranschaulichten die Beiträge der muslimischen Vortragenden. Jüdischerseits wurden u.a. von einer Rabbinerin ebenfalls die große Bandbreite von Geschlechterrollen von der Antike bis heute vor Augen geführt.
Dass sowohl der interreligiöse Dialog als auch die Frage nach der Rolle des Geschlechts in den Religionen von höchster Relevanz ist, zeigte nicht zuletzt der voll besetzte Veranstaltungssaal. Über 70 Teilnehmende aus Österreich und Deutschland, darunter mehr als 20 Studierende aus Graz, Wien, Tübingen, Halle/Saale und Kassel, wohnten der Veranstaltung bei und trugen durch ihre Fragen und Beiträge zu einer lebendigen, vielfältigen Diskussionskultur bei. Der Austausch setzte sich durch das gemeinsame Wohnen und Essen unter einem Dach auch über das offizielle Veranstaltungsprogramm hinaus vielfach fort. Dies wurde seitens der Teilnehmenden als sehr positiv empfunden, wie folgende Rückmeldung einer Teilnehmerin zeigt: „Das Gespräch mit unterschiedlichen Menschen, deren beruflichen und privaten religiösen Motivationen, Berichte von mancherlei Schwierigkeiten und dem Mut, diese dennoch zu meistern, bestärkten nicht nur mich, wie ich glaube, sondern viele Teilnehmer*innen an diesen wertvollen Tagen.“
Die Studienwoche war für Studierende zudem als Sommeruniversität und für Religionslehrerinnen und -lehrer als Fortbildungsveranstaltung anrechenbar. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erfüllen diese die wichtige Aufgabe, den Erkenntnissen der Wissenschaft eine größere Breitenwirksamkeit zu verleihen. Zwei Arbeitsgruppen waren explizit einer genderfairen Arbeit in der Schule und den Fragen einer inklusiven Pädagogik im Lichte einer geschlechterbewussten Theologie gewidmet. Die von einem universitären Kontext organisierte und getragene Veranstaltung ermöglichte eine offene und freie Diskussion jenseits kirchlicher oder religiöser Vorgaben.
Der Wunsch nach einer Fortführung der interreligiösen Studienwoche, deren Durchführung vom Organisationsteam unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Irmtraud Fischer, Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz, im Zwei-Jahres-Rhythmus geplant ist, wurde seitens vieler Teilnehmender eindeutig geäußert. Die nächste Tagung ist daher bereits für Juli 2021 anvisiert; erste Überlegungen hinsichtlich des thematischen Schwerpunkts wurden bereits während der Studienwoche unter Einbeziehung der Teilnehmenden diskutiert. Auch diese Tagung wird allen am Dialog Interessierten offenstehen.
Edith Petschnigg

 

2. Bibeldialoge 2019

Von 22. bis 25.7.2019 finden zum zweiten Mal die "Religiösen Diskurse in westlichen Demokratien – Initiative christlich-jüdische Studienwoche im Gespräch mit dem Islam" statt. Die Veranstaltung wird wieder in Schloss Seggau stattfinden und sich diesmal mit dem Thema Geschlecht in den drei monotheistischen Religionen vor dem Hintergrund der Westlichen Gesellschaften beschäftigen.

Das genaue Programm finden Sie hier.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Edith Petschnigg per email oder Tel. +43 316/380 6023!

Anmeldung zur Veranstaltung mit Unterkunft bis 31.5. bitte direkt im Hotel Schloss Seggau (Tel. +43 3452 82435 7234, Mail: schloss(at)seggau.com)

Institutsleiterin

Univ.-Prof. Dr.theol.

Katharina Pyschny

Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft

Telefon:+43 316 380 - 6021

Mittwoch 15.00-16.00 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt

Sekretariat
Heinrichstraße 78 A-8010 Graz
Mag. Dr. Patrick Marko Telefon:+43 (0)316 380 - 6020
Fax:+43 (0)316 380 - 9305

Web:altes-testament.uni-graz.at

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